This page in English
realfragment
 
 
Theaterkampf-Workshop
Theaterkampf-Workshop, Delta Festival Heidelberg 2011
 
 
Fukushima und davor
Proteste gegen Atomkraft und ihre Folgen
Die Ereignisse in Fukushima 2011 markieren eine erneute Zäsur in der Geschichte der Atomenergie. Anders als bei den Atomunfällen in Three Mile Island und Tschernobyl haben die Störfälle in Fukushima zu einer anhaltenden breiten Debatte über den und Ausstieg aus der Atomenergie geführt.
Proteste gegen Atomkraft fanden jedoch nicht erst seit Fukushima statt, sondern begleiten die Risikotechnolgie Atomkraft seit den 1970er Jahren. Vor allem der Entschluß der schwarz-gelben Bundesregierung unter Angela Merkel, den unter der rot-grünen Bundesregierung mit den Energiekonzernen ausgehandelten Ausstieg aus der Atomkraft rückgängig zu machen, hat seit 2010 zu einem Wiedererstarken der Anti-Atomkraft-Bewegung geführt.
 
 
Am Donnerstag, 30.09.2010 wurde von starken Polizeikräften der Stuttgarter Schloßgarten mit massiven Mitteln von Stuttgart-21-Gegnern geräumt. Kurz nach Mitternacht wurde dann mit dem Fällen der Bäume begonnen. Ein vom Eisenbahnbundesamt verfügter Fällstopp, der den Empfängern DB Pojektbau GmbH, dem Regierungspräsidium Stuttgart und dem Amt für Umweltschutz der Landeshauptstadt Stuttgart am 30.9. gegen 18 Uhr - also noch deutlich vor Beginn der Rodungsarbeiten - vorlag, wurde ignoriert. Erste Meldungen des baden-württembergischen Innenministeriums, Polizisten seinen aus einer Schülerdemo heraus mit Pflastersteinen und Reizgas angegriffen worden, wurden später wieder zurückgezogen.
Laut Polizeibericht wurden 116 Demonstranten verletzt, zehn wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Ersthelfende Rettungssanitäter berichteten von "320 Augenbehandlungen wegen Reizgas, 40 Behandlungen wegen Rippenbrüchen, Hämatomen usw. durch Wasserwerfer". Eine Person wurde durch den Wasserwerfer so stark im Gesicht getroffen, dass er sein Augenlicht fast komplett verlor.
 
 
Vom 17. bis 19.06.2009 fand der bundesweite Bildungsstreik statt. Die Proteste hatten laut Aktionsbündnis zum Ziel, eine Diskussion zur Zukunft des Bildungsystems anzuregen und Möglichkeiten einer fortschrittlichen Bildungs- und Gesellschaftspolitk aufzuzeigen. Auch in Heidelberg kam es zu Aktionen, die schließlich in der spontanen Besetzung des Universitätsrektorats gipfelten und mit der polizeilichen Räumung beendet wurden.
© Patrick G. Stößer. Keine Verwendung ohne vorherige Genehmigung des Urhebers.
Impressum
Datenschutzhinweis
Aktion UBERWACH!